Die virtual-gallery-ikl ist ein Projekt der künstlerischen Lehramtsstudien an der Akademie der Bildenden Künste Wien.
Inhaltliche Ausrichtung der künstlerischen Lehramtsstudien
Die an der Akademie der bildenden Künste Wien angebotenen Lehramtsstudien sind in den Praxisfeldern der zeitgenössischen Kunst, Gestaltung und Vermittlung verankert. Kunst, Gestaltung und Bildung stehen in einer dynamischen Wechselwirkung mit tiefgreifenden strukturellen Veränderungen gegenwärtiger Gesellschaften. Diese Veränderungen reichen von Geschlechterpolitik zu Globalisierungsprozessen, von Migration zu (neuen) Ökonomien, von (neuen) Produktionsverhältnissen zu Professionalisierungsdruck. Um diese Veränderungen in Kunst und Gestaltung zu reflektieren, müssen Kunst und Gestaltung als Praxen verstanden werden, die ständig aufs Neue ausgehandelt werden.
Inhaltliche, methodische und mediale Offenheit ist die Basis, auf der ein solches Verständnis von Kunst und Gestaltung verhandelbar und praktizierbar wird. Künstlerisch-gestalterische, didaktische, fach- und bildungswissenschaftliche sowie forschende Aspekte von Kunst, Design, Moden, Architektur, Technik und den damit verbundenen Bildungsprozessen werden in ihren Widerspruchslagen bearbeitet, wobei Prozess und Produkt als gleichwertige Komponenten eines produzierenden, reflektierenden und vermittelnden Handelns verstanden werden.
Ein wichtiger Baustein der Studien ist die Auseinandersetzung mit kritischen Diskursen und Praxen der Fachdidaktik der zwei Unterrichtsfächer sowie der Kunst- und Kulturvermittlung. Geschichte und Theorie von Kunst, Moden, Design, Architektur und Technik werden auf der Basis von zeitgenössischen Kunst- und Kulturwissenschaften sowie von Gesellschaftstheorien gelehrt. Das Wissen um die historische Gewordenheit von Praxen und Diskursen der Kunst und der Theorie sowie gegenwärtige Entwicklungen in Kunst und Kultur vermitteln die Notwendigkeit, den Veränderungen der Gegenwart im künstlerischen und pädagogischen Handeln Rechnung zu tragen.
In der forschungsgeleiteten Lehre nehmen migrationsgesellschaftliche, intersektionale und gendersensible Ansätze einen besonderen Platz ein. Die jeweilige Situiertheit hinsichtlich sozialer, ethnischer sowie regionaler Herkunft, Geschlecht, Sprache und Generativität aller an künstlerischen Bildungsprozessen Beteiligten findet in die künstlerische und gestalterische Vermittlung sowie in die Bildungsprozesse Eingang. Feedback, Kritik und Motivation sind nicht nur ein Fundament der Lehre in den Studien, sondern auch für jede „Arbeit mit Anderen“. Die Lehramtsstudien sensibilisieren für Differenzen auch durch die Reflexion der je eigenen Bildungsbiografie. Diese Reflexion ist der Ausgangspunkt für eine zukünftige differenzierende Begleitung von künstlerischen und gestalterischen Vermittlungsprozessen in institutionellen und außerinstitutionellen Kontexten. Der die Studien ergänzende bildungswissenschaftlich-pädagogische Teil wird am Institut für das künstlerische Lehramt in einem eigenständigen kunst- und kulturpädagogischen Studienbereich angeboten und umfasst die allgemeinen bildungswissenschaftlichen Grundlagen.