Alexandra Rudolph
Stillstand
Scherenschnitt, Karton, 21 × 29,7 cm

Das Werk „Stillstand“ zeigt drei Scherenschnitte, welche Lücken aufweisen, an verschiedenen Türen eines gläsernen Aufzuges. Wenn die Kabine nun zum Stillstand bei einem der Ausgänge kommt, überlappen sich zwei der Bilder für einen kurzen Moment und ergeben ein neues.



Zu sehen sind zwei eng umschlungene Gestalten. In der einen Ansicht liebevoll umarmend, in der andern viel eher in einem aggressiven Kampf ringend. Mithilfe der Auf- und Abwärtsbewegung des Aufzugs werden diese Bilder deutlich und bilden ein emotionales Erleben ab, geprägt von zwischenmenschlichen Veränderungen und Entwicklungen. Die Zusammensetzung aus mehreren Teilen unterstreicht dieses emotionale, subjektive und meist partielle Wahrnehmen für einander.
Es ergeben sich verschiedene Lesarten, die je nachdem, an welchem Ausgang man einsteigt, variieren und eine andere Geschichte erzählen. So entsteht eine Ausstellung in der Vertikalen und eine dynamische Dimension ergänzt das Werk.

Der Scherenschnitt soll aber nicht nur metaphorisch und im zweidimensionalen für zwischenmenschliche Begegnung stehen, sondern auch eine Wirkung auf die Menschen im Aufzug haben und diese zu Gesprächen und Interaktion anregen.

Alexandra Rudolph studiert Kunst und Bildung und Gestaltung im Kontext an der Akademie der bildenden Künste Wien. In ihrer künstlerischen Arbeit konzentriert sie sich auf die Spannungsfelder die sich aus Zwischenmenschlichkeit, Nuancen des Verhältnisses zu sich selbst und subjektiver Wahrnehmung ergeben.

Foto: Ausstellungsansicht – Rundgang 2024 an der Akademie der Bildenden Künste Wien